schlimmer geht immer

before eight

bezeichnend für einen kleinstadt-sonntagmorgen im september ist die stille. lediglich das blinden-hupen der fussgängerampeln, denn so fortschrittlich ist die stadtverwaltung dann doch, und die leise aber beständig aufs autodach pladdernden regentropfen vergegenwärtigen, dass man sich nicht in einer visualisierungsübung des volkshochschul-meditationskures befindet. aber das ist ja auch gut so. das gibt der stille scharfe kanten, die einen in der realität verankern. aber nur lose. die kleinstadtwelt liegt im koma.
und während man so durch diese komatöse landschaft tapert, vergeht die zeit und fast ereilt es einen wie einen hammerschlag: hektik kriecht aus gullideckeln hervor, omas humpeln zum bäcker und der regen mutiert zum maschinengewehrfeuer. nicht wirklich. aber im eigenen kopf scheint es so. das ist gut, denn ein langsames erwachen mit vogelgezwitscher hat seinen stammplatz bereits in heimatfilmen, ein ausgedehntes schnarchen der regentropfen beschwört nur die lethargie. lethargie aus welcher irgendwann kleinstadtstillstand erwächst und man sich plötzlich jeden sonntagmorgen auf dem weg zum bäcker wiederfindet.

lethargie

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