kliniken bei nacht haben ihre ganz eigene atmosphäre.
tagsüber gibt es die volle palette: chemo-patienten, die im garten ein paar runden drehen, ärzte, die versteckt und hecktisch eine kippe durchziehen. arabische großfamilien, die wie eine horde pinguine ihre nichte/oma/mama/urenkel/großcousine besuchen gehen. küchenfrauen, die an die wand gelehnt ihr pausenbrot essen. patienten mit und ohne: infusionsständer, sauerstoffgerät, rollstuhl, narben, jogginghose, lächelnd, müden augen, glück…. irgendwie das ganze leben auf engstem raum zusammengepresst, tausende parallelwelten nebeneinander ohne berührungspunkte.
nachts ist das krankenhaus lebendig. innendrin, schwer zu beschreiben. es ist nicht nur still, sondern irgendwie unwirklich. als hätte man den pause-schalter gedrückt.
die gänge sind menschenleer, bis auf die leute, die nicht schlafen wollen, können oder dürfen. manchmal trifft man einen einsamen raucher, der auf dem weg zur einzigen tür ist, durch die man nachts raus und vor allem auch wieder rein kann. manchmal laufen einem die sicherheitsdienstmänner über den weg, ganz in schwarz, mit ziemlich dämlichen blick. und manchmal fiept der alarm, weil der komische typ, der tagsüber die aschenbecher nach stummeln durchwühlt, die tür nach draußen nicht geschlossen hat. sondern im gang steht und die beute bis auf den filter auskostet. vielleicht sieht man auch ein ömchen, das nicht schlafen kann und sich am schokoautomaten noch ein betthupferl sucht. nachts um zwei, oder so. eventuell rennt auch mal ein total zerstört aussehender dienstarzt an einem vorbei, dem gesichtsausdruck nach schon bei dem notfall, der ihn gerade aus den kissen geholt hat.
tausende parallelwelten liegen im bett und einige wenige treffen sich zufällig auf dem gang und nicken sich zu.
Hei, Du! Komme gerade vom Dienst … (in einem Krankenhaus) und über Anne’s Blog (Echium) zu Deinem … dein Beitrag gibt einfach total super wieder, wie’s auch in unserer Klinik ist (obwohl ich denke, dass du nicht unbedingt das selbe Krankenhaus beschreibst) … wahrscheinlich ist das überall das Selbe …
Ich grüße Dich unbekannterweise …
ja wahrscheinlich ticken kliniken wirklich irgendwie besonders.. (Annes Blog? huch, eigentlich bin ich da ja nur „stiller“ mitleser….)