schlimmer geht immer

Damals war’s

immer, wenn ich im krankenhaus bin und kleine nette pj-lerinnen die anamnese machen sollen, frage ich „die ganzen letzten 17 jahre?“  ein enthusiastisches nicken ist die antwort. wie stellen die sich das vor, dass ich medikamente, verlauf, blutwerte, kraft und ausdauer und allgemeinbefinden seit meinem 12. lebensjahr im kopf habe? geht nicht.

selbst jetzt, wo ich versuche, mich aktiv an die zeit damals zu erinnern, feststelle, dass nur bruchstücke davon haften geblieben sind. momente, die sich in mir eingebrannt haben. und die ich jetzt nach und nach in diesem blog festhalten will. vielleicht auch, weil die erinnerung oft ganz schön weh tut. ob’s hilft, alles aufzuschreiben, weiß ich nicht, aber einen versuch ist es wert.

ich werde also nach und nach diesen blog mit erinnerungen, aber auch mit aktuellen entwicklungen füllen, die mit meiner krankheit und ihren auswirkungen zu tun haben. und auch wenn das hier nie ein mensch liest außer mir selbst – hat es doch einen sinn.

6 comments for “Damals war’s

  1. 7. März 2011 at 8:09

    Dieser „Kommentar“ soll einfach nur ein herzlicher Gruß von Blogger zu Blogger sein …
    So allgemeine Ermutigungssätze klingen oft hohl – je nachdem in welcher Verfassung sie einen erreichen. Deswegen will ich eigentlich darauf verzichten, aber was sagt man jemandem, den man nicht mal kennt und den man aber ermutigen oder vielleicht trösten möchte …? (An dieser Stelle darfst du einen Vorschlag machen!)

    Ich kann und muss mich immer wieder an Jesus klammern; es ist also nicht meine eigene Kraft und Zuversicht, sondern eine geschenkte. Das Geschenk wünsche ich dir auch (steht bereit, muss man nur „abholen“).

    Ich mag deinen Blog, deinen trotz-allem-Humor und werde sicher mal wieder vorbeischauen.

    • 20. Juli 2012 at 20:27

      was sagt man jemanden, den man nicht kennt und ermutigen möchte. ..mh…vielleicht ein „ich weiß, wie das ist, ich verstehs und brauch gar nicht viel sagen…“ oder so…. was jesus betrifft, so ist das noch ein ganz eigenes kapitel… (sorry, dass ich jetzt erst antworte….)

  2. 8. Februar 2011 at 13:26

    Mir hilft es alles aufzuschreiben und ich sehe danach oftmals auch die Situationskomik und die Hilflosigkeit und Überforderung auf allen Seiten…

    Die Krankenschwestern und Ärzte tun mir oftmals trotzdem auch ziemlich Leid…Die sind ja nicht für den enormen Arbeitsdruck verantwortlich…Dennoch gibt es Verletzungen, die sich auch bei mir festsetzen.

    Aber ich erkenne auch meine eigenen Schwächen besser…Die Momente wo ich echt auch hätte anders reagieren können.

    Dem Verfall seines Körpers zu zusehen ist echt nicht lustig…Wie geht man damit um???

    Ich mag deinen Blog und werde ihn gerne lesen…Ich erkenne mich auch in vielem wieder…

  3. A. Wolf
    24. Januar 2011 at 5:53

    Ich finde es ganz wichtig und richtig, dass du deine Gedanken und Gefühle zu deiner Erkrankung aufschreibst. Das ist mit Sicherheit ein Schritt aus der Verdrängung und ein Hin zum Akzeptieren der Tatsache.

    Hier wirst du sicher Menschen antreffen, die ein ähnliches Schicksal haben wie du. Wenn du von ihnen hörst oder liest „Ja, das kenne ich auch!“ gibt das Kraft fürs Weitermachen.

    Alles Gute!

  4. Bea
    22. Januar 2011 at 12:56

    Ich habe es auch gelesen.
    Wie ich schon in meinem Blog schrieb, bist Du der erste Mensch, dem ich begegne, der auch Polymyositis hat. Ich komme ganz sicher wieder hierher. 🙂

  5. 16. Januar 2011 at 22:00

    Ich hab‘ es schon mal gelesen und schau bestimmt wieder vorbei 😉

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