schlimmer geht immer

und was haben sie?

da betritt man ein krankenhauszimmer und betet, dass man keine schnarchende 80igjährige oma als zimmergenossin hat. nur um sich in der nächsten sekunde zu wünschen, dass es eine WÄRE. nein! da schalmeit es einem schon entgegen: „also ich habe diagnose xy, was haben SIE?“

ääähm, ja – ihnen auch einen schönen guten morgen, ich bin die soundso, lassen sie mich bitte in frieden. ich hasse es! ich hasse es, dass in kliniken jegliche form von distanz schwindet. an der bushaltestelle fragt mich auch niemand, was ich habe. ich bin nicht miss diagnose und meine güte, es geht sie auch auch einen scheiß an. und nein, ich will ihre lebensgeschichte nicht hören. vielleicht, nach drei tagen, wenn ich sie nett und nicht nervig finde, dann kommen wir drauf zu sprechen. aber nach diesem einstieg ist das so gut wie ausgeschlossen. also verschonen sie mich mit details zu ihrem stuhlgang und dass sie schon das fünfte mal hier sind. ich.will.es.nicht.wissen.

DAS denke ich nur. was ich antworte? na und sie, wann hatten sie das letzte mal sex? war’s gut? Das sage ich und freue mich an dem entsetzten gesichtsausduck. soviel zum thema distanz…

und jetzt könnt ihr mich total bekloppt nennen und mir vorschlagen, dass ich mich doch einmal in anderen menschen reinversetzen soll. mach ich gern! aber nur, wenn ich denjenigen mag und kennenlernen will. nur weil ein mensch krank ist, muss ich ihn weder mögen, noch einen soul-strip hinlegen. klingt hart, isses auch. basta.

1 comment for “und was haben sie?

  1. Bea
    25. Januar 2011 at 8:08

    Du schreibst mir aus der Seele …

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