schlimmer geht immer

weg von der couch

falls sich jemand fragt, was mein zweitmonster f.32 macht…. es ruht. zumindest derzeit. ein hoch auf die guten selektiven serotonin wieder aufnahme hemmer. (ich liebe dieses wort konstrukt). als das mini-monster vor ein paar monaten beschloß, ein mega-monster zu werden, hab ich mit meiner gesprächstherapie pausiert. wäre auch nicht gegangen…ich hätte eh keinen klaren satz rausgebracht vor lauter heulerei. geschweige, denn überhaupt hinzugehen. eine challenge deluxe. nun sollte ich wieder und muss ich gestehen: ich will nicht. nicht weil die theapeutin nicht gut wäre. der grund ist ein anderer.

die kleine f.32 oder vielleicht auch f.41 oder was auch immer (wenn man sich da mal einig wäre..) kommt ja nicht von ungefähr. 20 Jahre krankheit können schon traumatisieren und die zukunft könnte auch nicht so rosig aussehen. die frage ist nun: kann eine therapie da auch helfen? ich weiß es nicht, im moment neige ich zu nein. klar ist es gut, mit einem außenstehenden zu reden und das vergangene zu bearbeiten, aber mit der progredienzangst muss ich selbst klar kommen.

was ich nicht will: das mein kleines monster polymyositis wieder mein lebensmittelpunkt wird. das war es eine sehr lange zeit, vor allem weil ich das monsterchen niemandem vorgestellt habe. aber versucht ihr mal, 18jährigen kindern ein fettes monster vorzustellen. die erstarren entweder paralysiert oder rennen davon. jetzt gehe ich offener mit allem um, das monster ist mein mitbewohner, aber nicht mehr das zentrum meines lebens.

zurück zum faden – wenn ich jetzt jede woche/2. Woche hergehe und alles wieder durchkaue und thematisiere, was hilft das dann? außer, dass es wieder richtig wichtig wird. das viech. es kostet kraft. und gedanken. und zeit. wofür? ich muss mich um meine physische gesundheit sehr kümmern und dann noch arbeiten und – jetzt auch noch das minimonster/depression/panikstörung/generalisierte angststörung/wasfüreinediagnoseauchimmer? ich will leben und nicht nur darüber reden.

und genau das werde ich tun! mich aktiv mit allem auseinandersetzen, aber nicht auf krankenschein. ich werde brav zum psychiater gehen alle 2 monate und schauen, was passiert. vielleicht geht’s auch ohne antidepressiva eines tages, wenn nicht – auch gut. und in der zwischenzeit leb ich!

2 comments for “weg von der couch

  1. 21. Juli 2012 at 18:22

    eigentlich vertrau ich meinem „bauchgefühl“, trotzdem ist die entscheidung schwierig. es geht mir schlechter mit therapie und besser ohne. ist das wirklich so oder nur die beliebte verdrängung und ich lüg mir was in die eigene tasche? schwierig, das für sich wirklich zu unterscheiden….

  2. cidrin
    21. Juli 2012 at 16:52

    Meistens merkt man selber am besten, wann es Zeit für eine Psychotherapie ist.
    Und nicht alle Therapeuten schaffen es, die Gespräche als eine Begleitung auf dem Weg zu sehen. Bei manchen habe ich den Eindruck, dass sie so einen ausgeprägten Änderungsdruck in sich spüren, dass sie es nicht aushalten, bei chronischen oder doch lang dauernden Erkrankungen einfach nur dabei zu bleiben.

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