schlimmer geht immer

vorfreude der besonderen art

am freitag ist es wieder soweit. ich werde mein rollköfferchen schnappen und mit reichlich lesestoff ins krankenhaus pilgern, um meine immunglobuline abzuholen. viel mehr passiert da nicht, außer kraftprüfung, blutwerte checken, zugang legen und tropf anhängen. es ist mein kurzurlaub von der welt, wo ich nicht mal zum essen aufstehen muss und die größte anstrengung ist, meinen kadaver in die dusche zu schleppen. ich werde im nachtdienst mit meine lieblingsschwestern heimlich eine rauchen und über gott und die welt reden. wenn ich glück habe, bestellen wir eine pizza. und wenn ich noch mehr glück habe, gibts ein einzelzimmer ohne schnarchende oma. kein telefon und keinen fernseher. fantastisch. ja, richtig gelesen. FANTASTISCH!

es ist für mich so alltäglich wie zähneputzen, wie nägel schneiden – alle acht wochen ins krankenhaus. zeit für mich ohne stress und hektik, ohne sorgen – nicht mal die um wocheneinkauf oder zu erledigende telefonanrufe. ist das nicht schön?

auch wenn es fast niemand verstehen kann, denn wenn ich sage: „ich kann am samstag nicht, ich bin im krankenhaus.“, kommt meistens das statement „du arme, das ist schon doof.“

Nein, ist es nicht!

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